Substrate

Anforderungen an ein gutes Substrat:

•Formstabilität

•Wasserdurchlässigkeit

•Luftdurchlässigkeit

•Wasserspeicherung

•Nährstoffpufferung

•Abgabe von Mineralien und Spurenelementen

•pH-Wert meist leicht sauer


Da ja bekanntlich jeder Kakteenfreund seine persönliche „Spezialmischung“ hat, hier ein paar Substratkomponenten. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und ist überwiegend aus mineralischen Komponenten zusammen gesetzt.

Liebhaber von speziellen Pflanzengruppen (z. B. Epiphyten, Hoya) kennen noch andere organische Komponenten: Hier kommen zu der Standardmischung (Bims, Lava, Zeolith, Kieselgur) Holzkohle, feiner Rindenmulch, Kokosfasern, Pinienrindenstücke 0,5-30mm und Michael Kießling mischt noch eine Handvoll Schafwollpellets (als Dünger) mit rein.

Bims

Bims ist ein rein mineralischer Zuschlagstoff vulkanischen
Ursprungs. Es gilt als ein leichtes, poröses und glasiges Substrat, welches sich durch eine geringe Dichte auszeichnet. Bims entsteht durch Vulkaneruptionen. Es ist chemisch identisch mit Lava, unterscheidet sich jedoch dadurch, dass die Lava gasreichen Stoffen wie Kohlendioxid und Wasserdampf ausgesetzt wird. Je nach Art der Magma wird in hellem und dunklen Bims unterschieden. Durch die porige Struktur kann Bims die Durchlüftung des Bodens, die Fähigkeit Wasser zu speichern und die Bodentextur im Allgemeinen optimieren. Bims ist förderlich für das Wurzelwachstum und kann somit die Nährstoffversorgung auf indirektem Wege verbessern.

Lava

Je nach Zusammensetzung der Magma wird in basische oder saure Lava unterschieden. Je geringer der Gehalt an Kieselsäure beispielsweise ist, umso glasiger wird Lava. Steigt der Gehalt an Kieselsäure, so steigt lassen sich in den meisten Fällen mehr porige Strukturen erkennen. Für den Gartenbau sind besonders die porenreichen Lavagesteine von Interesse. Einerseits enthalten Lavakies und Lavasand viele wertvolle Spurenmineralien wie Eisen, Magnesium oder Bor, die recht langsam und kontinuierlich im Rahmen von Verwitterungsprozessen freigesetzt werden. Andererseits kann es innerhalb kurzer Zeit die Bodenstruktur verbessern. Nachteilig ist die scharfkantige Beschaffenheit, die Wurzeln verletzen kann.

Zeolith

Zeolith gilt als hervorragender Zuschlagstoff, der die
Bodenqualität immens verbessern kann. Durch das Mikroporengefüge, welches als so genanntes Molekularsieb fungiert sowie der damit verbundenen Fähigkeit als Kationenaustauscher dienlich zu sein, ist Klinoptilolith-Zeolith besonders für die Nährstoffversorgung von Pflanzen aller Art interessant. Unter Zeolith fasst man eine Gruppe von Mineralien zusammen, die allesamt über eine poröse Mikrostruktur verfügen und chemisch zur Gruppe der Alumosilikate gehören. Sie entstehen natürlich und sind vulkanischen Ursprungs.

Vulkatec premium

Mischung aus Bims, Lava, Zeolith

Tuff

Bei Tuff handelt es sich um ein Auswurfprodukt von Vulkanen, das sich verfestigt hat. Diese hochwertige Vulkanasche gilt als sehr fruchtbar und stellt die entsprechenden Mineralien der Pflanze sofort zur Verfügung. Tuff kann unter anderem als Zuschlagsstoff für eine hochwertige Kakteenerde verwendet werden.

Wandkies

Lehmhaltiger Fließsand,
Wandkies (kalkfrei)

Wandkies bezeichnet einen direkt von der Wand abgebauten Kies, welcher auch nach dem Abbau alle feinen und groben Bestandteile beinhaltet.

dafür kenne ich keine Quelle

Ziegelsplitt

Die Recyclingprodukte Ziegelsplitt und Ziegelsand, dass heißt aufbereitete, gebrochene Mauerziegel oder Dachziegel, können sowohl als Mischungskomponente für Vegetationssubstrate wie auch als Dränschicht-Schüttbaustoff genutzt werden. Ziegelsplitt und -sand sind rein mineralische Substratausgangsstoffe, die aus zerkleinerten beziehungsweise gemahlenen und wiederaufbereiteten Recycling-Tonziegeln/Altziegeln hergestellt werden.

Ziegelsplitt ist:
– wasserspeichernd
– luftdurchlässig
– wurzelfreundlich

Blähton

Blähton, häufig auch als Tongranulat bezeichnet, zählt zu den beliebtesten Substraten bei Hobby- und Profigärtnern. Der aufgeblähte Ton verfügt über ein feines Porensystem, das wirksam Wasser und Nährstoffe halten und bei Bedarf an die Pflanzen abgeben kann. Es wird außerdem als Einzelsubstrat
bei Hydrokulturen verwendet und hilft somit, einige
Pflanzen ganz ohne Erden zu kultivieren.

Blähschiefer

wird aus dem natürlichen Rohstoff Schiefer durch ein thermisches Verfahren ohne chemische Zusätze hergestellt. Das gezielte Aufbrechen in offenporige Körner gewährleistet ideale Eigenschaften als Pflanzsubstrat. Blähschiefer zeichnet sich durch sein geringes Gewicht bei großer Kornfestigkeit, seine sehr gute Wärmedämmung, großes Schallabsorptionsvermögen und große Beständigkeit im Hinblick auf Frost und Wasserspeicherfähigkeit aus. Blähschiefer fault, schimmelt und verrottet nicht.
– wasserspeichernd
– fäulnisunempfindlich
– strukturstabil
– frostbeständig

Granitgrus

Als Verwitterungsgrus, Gesteinsgrus oder kurz Grus (niederdeutsch) bezeichnet man ein Gemisch verschiedener, eckig-kantiger, unregelmäßig geformter Mineral­körner, das durch den verwitterungsbedingten Zerfall massiger Gesteine mit körnigem Gefüge entsteht. Die Korngröße von Grus reicht von 0,2 bis 6,3 mm (Sand bis Feinkies). Der Zerfallsprozess wird als Abgrusung oder Vergrusung bezeichnet.
Vergrusung betrifft meist Granite und chemisch ähnliche plutonische und metamorphe Gesteine, d. h. Granodiorite, Diorite sowie aus diesen hervorgegangene Gneise. Ursächlich ist oft Temperaturverwitterung: Bei starken Temperaturschwankungen dehnen sich die verschiedenen Minerale aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten nicht in gleichem Maße aus bzw. ziehen sich nicht in gleichem Maße
zusammen, sodass sich die Verzahnung der Körner im Gesteinsgefüge allmählich lockert. Vergrusung kann aber auch durch Hydrolyse der Feldspäte und Glimmer erfolgen. Hierbei wird das Gefüge besonders durch die Umwandlung der Feldspäte in deutlich weichere Tonminerale geschwächt.

dafür kenne ich keine Quelle

Quarzkies/ Quarzsand

Zuschlagstoff für besseren Wasserabzug und gute Durchlüftung, auch zum Abstreuen von Aussaaten (gegen Veralgung).

Lehm/ Acadama

Akadama ist mit einem pH-Wert von 5 bis 6 schwach sauer, kann durch seine Porosität Wasser speichern und hat durch die grobe Körnung eine hohe Luftdurchlässigkeit, da zwischen den Granulatpartikeln Raum verbleibt. Akadama ist in zwei Qualitätsstufen verfügbar: aus bei 600 bis 900 °C gebrannten
Lehm hergestellte „harte Qualität“ (硬質, kōshitsu)
und nicht gebrannte „hohe Qualität“
(上質, jōshitsu). Erstere wird für
Bonsai verwendet und letztere
für Schnittblumen.

Löss/ Lösslehm

Löss ist ein homogenes, feinkörniges Sediment, das hauptsächlich aus Schluff und in geringeren Anteilen aus Ton und Feinsand besteht. Es ist gelblich gefärbt und enthält Carbonat. Löss bildet die Grundlage zur Entwicklung verschiedener, nährstoffreicher Böden. Löss ist sehr fruchtbar und mineralreich.
Man kann auch Claytec Baulehm 50:50 mit
feinem Sand mischen.

Perlhumus

Perl-Humus ist ein rein organisches Bodenverbesserungsmittel auf Leonarditbasis. Er wirkt als natürlicher Chelator und ermöglicht so einen optimalen Kationenaustausch. Leonardit ist von Natur aus ein nachhaltiger und effizienter Rohstoff, der durch Verwitterung aus Ablagerungen von Braunkohle entsteht und in vielen Bereichen und Branchen eingesetzt wird. Anders als normale Weichbraunkohle weist Leonardit einen höheren Oxidationsgrad auf und enthält somit einen höheren Anteil an Huminsäuren und bioaktiven Carboxylgruppen. Die beste Quelle für Leonardit sind oberflächennahe Sedimentschichten aus Weichbraunkohle, die Huminsäuren in hoher Konzentration enthalten. Perlhumus zeichnet sich als 100% organisches Bodenadditiv u.a. durch seine pH-Pufferkapazität aus. Dies führt zu nachweislich positiven Effekten auf Pflanzenwachstum und Pflanzengesundheit sowie verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressfaktoren. Perl-Humus ist sehr aktiv und kann leicht von der Wurzel absorbiert werden. Der hohe Kohlenstoffgehalt fördert natürliche Bodenorganismen.

Perlite

Als Perlite bezeichnet man sogenannte vulkanische Gläser, die sich durch zahlreiche Verwitterungs- und Umwandlungsprozesse in lockere Gesteinsstrukturen verändert haben. Ursprünglich wurde aus hartem Obsidian also ein lockeres Gestein. Durch den zahlreichen Nachschub an vulkanischem Material werden Perlite auch zukünftig immer wieder neu gebildet.
Im Hobby- und Profigartenbereich kommt ausschließlich aufgeblähter Perlit zum Einsatz. Dabei wird das Gestein in industriellen Anlagen auf bis zu 1000 °C erhitzt, wodurch sich das Volumen bis zum Zwanzigfachen erhöhen kann. Aufgeblähtes Perlit hat eine geringe Dichte, ist meist weißer Farbe und erinnert optisch an Popcorn.
Gemäß Düngemittelverordnung zählen Perlite in die Kategorie der
Bodenhilfsstoffe. Es handelt sich nicht um einen Dünger,
sondern um einen Stoff, der die Bodeneigenschaften bzw. die
Struktur des Bodens verbessert. Perlite für den Pflanzenanbau
sind pH-neutral, salzarm und haben ein hohes Porenvolumen.

Kieselgur

Bei gebrannter Kieselgur handelt es sich um ein Naturprodukt (gereinigte Diatomeenerde), umweltfreundlich, nicht toxisch, chemisch neutral, frei von Asbest, Schwermetallen und anderen Schadstoffen.

  • hat einen leicht sauren pH-Wert 5,5 (Kieselgurpulver KG 0 pH-Wert 4,5)
  • lagert Wasser und darin gelöste Nährstoffe an und gibt sie bei Bedarf
    wieder ab
  • verhindert ein Versickern von Wasser und Nährstoffen (Drainage)
  • verhindert ein Überwässern des Substrates
  • vermindert durch die Feuchtigkeitsbindung Pilzbildung
  • behält bei Feuchtigkeitseinwirkung und mechanischer Belastung
    seine Struktur
  • lockert das Erdreich auf und durchlüftet selbst schwere Böden
  • bringt Sauerstoff in die Erde und vermeidet so anaerobe Bedingungen
  • stärkt das Wurzelwachstum und schafft gesündere und tiefere Wurzeln

Durchschnittsanalyse von gebranntem Kieselgur:
Saugfähigkeit (Wasseraufnahmefähigkeit) je nach Körnung: 75 – 180 % Wassergehalt 0,5 – 3 %.
SiO2: 75,0 %,
Al2O3: 10,0 %,
Fe2O3: 6,0 %,
CaO: 2,0 %,
MgO: 1,0 %,
K2O + Na2O: 2,0 %,

Kokohum

Kokohum ist eine gesunde neutrale Anzuchterde, die auch nicht zum Schimmeln neigt. Großzügiger Wasserspeicher. Kokosfasern können beträchtliche Wassermengen aufnehmen und speichern, die Feuchtigkeit geben sie nur langsam zurück und versorgen somit die Pflanzen oder Samen mit dem Leben spendenden Nass. Kokosfasern können das Zehnfache ihres eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen. Somit ist es unkomplizierter Ihre Pflanzen mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Die stabile Struktur der
Kokosfasern lässt auch
genügend Luft an die
Wurzel, auch wenn die
Kokoserde mit zu viel
Wasser getränkt wurde. 

Graberde

Graberde ist durch Versatz mit Ruß, gemahlener Holzkohle oder Mangan sehr dunkel bis schwarz, relativ dicht und schwerer als Blumenerde.

Bentonit

Mit Naturbentonit lassen sich karge Böden verbessern, wesentlich für die Bodenfruchtbarkeit ist aber ebenfalls eine ausreichende Menge organischer Substanz im Boden. Erst im Zusammenspiel von Ton und Humus entstehen Ton-Humus-Komplexe (Ton-Humus-Assoziate), die die eigentliche Bodenfruchtbarkeit darstellen. Bentonit weist eine enorm grosse und dazu noch negativ geladene Oberfläche auf, was zu einer erstaunlich hohen Resorptionsfähigkeit für Schadstoffe aller Art führt. Die innere Oberfläche eines Gramms normaler Tonerde beträgt sage und schreibe 2 Quadratmeter. Die
Oberfläche eines einzigen Gramms Bentonit jedoch beträgt 400 bis 600 Quadratmeter!

Vermiculit

Vermiculit ist ein Tonmineral, welches chemisch als in die Gruppe der Schichtsilikate eingeordnet wird. Alle Tonminerale entstehen vorwiegend durch Verwitterung von Gesteinen und anderen Mineralen (so genannte Primärminerale). Vor der eigentlichen Entstehung sind diese Verwitterungsprodukte Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt.
Vermiculit ist an sich eher plattig und somit kaum für eine industrielle oder gartenbauliche Anwendung genutzt werden. Damit es jedoch in seiner bekannten Form verwendet werden kann, wird das gewonnene Rohmaterial noch einmal hohen Temperaturen (bis zu 300 °C) ausgesetzt. Man spricht dann von expandiertem Vermiculit, bei dem das Tonmineral auf ein Vielfaches seines ursprünglichen Volumens aufgebläht wird. Das Material erinnert dann
an eine wurmähnliche Form, was wahrscheinlich auch namensgebend für diesen Zuschlagstoff war.
Aufgrund der aufblähenden Eigenschaften wird Vermiculit mitunter auch als Blähglimmer bezeichnet.

Gips

Düngegips [calciumsulfat dihydrat] wird von erfahrenen Kakteenfreunden in Spezialerden von Astrophytum, Ariocarpus, Epithelanta, Turbinicarpus, einigen Sulcorebutia und Mammillaria untergemischt (3 – 10 %, bei Epithelanta wird in der Literatur sogar bis zu 20 % empfohlen). Noch einfacher ist die Verwendung von Gipsmilch (1 Esslöffel Düngegips in 10 l Wasser gut einrühren und damit die Erde, aber nicht die Pflanze angießen). Der enthaltene Schwefel wird als
Spurennährstoff aufgenommen und fördert das Leben von Bodenorganismen, das Calcium sorgt für einen stabilen Zellaufbau und damit kräftige Pflanzen.
(Haage)

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